Auch die Wohnmobilbranche hat der Abgasskandal Mitte letzten Jahres erreicht.
Fiat Chrysler Automobiles (FCA) und der Schwesterkonzern Iveco stehen seitdem unter Verdacht, Abgaswerte manipuliert zu haben. Zu Recht, wie sich nun herausstellte. Betroffen sollen Modelle der Abgasnorm Euro 5 und 6 sein. 1
Das Landesgericht Koblenz verurteilte FCA (Fiat Chrysler Automobiles) vor einigen Wochen (01.03.2021) nun erstmals zu einer Schadensersatzzahlung von 52.484,21 € (Urteil vom 01.03.2021, Az.: 12 O 316/20). Grund der Klage: Das Wohnmobil des Klägers, ein Wohnmobil vom Typ Roller Team Zefiro 266TL Fiat Ducato 2 mit 150 PS und einem Dieselmotor vom Typ Multijet (Hubraum 2,3 Liter), wurde so manipuliert, dass die vorgeschriebenen EU-Grenzwerte nur bis zu 22 Minuten nach Start des Motors eingehalten werden. Da der Testlauf des Abgasprüfstandes durchschnittlich 20 Minuten andauert, kann von einer absichtlichen Manipulation ausgegangen werden.
Betroffen sollen bei Fiat und Iveco alle Fahrzeuge der Schadstoffklasse Euro 5 und 6 der Baujahre zwischen 2014 und 2019 sein. Bei Wohnmobilen auf Fiat-Basis stehen folgende Motoren besonders im Fokus: 2
• 1,3 Liter Multijet: 1,3 Liter 16V Multijet
• 1,6 Liter Multijet; 1,6 Liter
• 2,0 Liter Multijet: 2,0 Liter
• 2,2 Liter Multijet
• 2,3 Liter: 2,3 Liter Multijet
• 3,0 Liter
Betroffene Wohnmobilbesitzer sollten den Schaden nicht auf sich sitzen lassen. Neben einem Wertverlust können kostenpflichtige Updates der Motorsteuerung auf die Besitzer zukommen. Im schlimmsten Fall droht gar die Stilllegung des Fahrzeuges oder das Verbot, etwa die Innenstädte zu befahren.
Betroffenen wird empfohlen, sehr zeitnah den Rat eines spezialisierten Rechtsanwaltes einzuholen, um die Rückabwicklung des Kaufvertrages beim Hersteller – zwischenzeitlich aufgrund einer Fusion die STELANTIS N.V. – und/oder Nachbesserung und Schadensersatz beim Händler einzufordern.
Bei Fragen beraten wir Sie gerne in Ihrem individuellen Anliegen.